Einsatz beim «Schwedenhaus»

In Seedorf UR prasselt der Regen wie aus Kübeln auf ein Mobilzelt. Darunter beugen sich Servicetechniker Johan Meier Fernandez und Teamleiter Adrian Widmer über eine Wärmepumpe und entfernen die Verschalungen. Der regelmässige Service steht an. «Wir arbeiten bei jedem Wetter. Doch wenn es dermassen schüttet, bringen wir lieber ein Dach über dem Kopf mit», sagt Adrian Widmer. 

Genaue Prüfung

Vor dem grauen, wolkenverhangenen Himmel leuchtet die rote Hausfassade des Zweifamilienhauses umso fröhlicher und bringt einen Hauch von Schweden in das Reusstal. «Diese Farbe gefällt mir sehr – es ist schön, wenn nicht alle Häuser grau sind», sagt Hedy Wyrsch. Gemeinsam mit ihrem Mann bewohnt sie das Erdgeschoss des Hauses. Die Maisonettewohnung im Ober- und Dachgeschoss ist vermietet. Beide Wohneinheiten werden von der Wärmepumpe von Typ AEROTOP SG mit Heizwärme und Warmwasser versorgt.

Ein wichtiger Arbeitsschritt beim Service ist die Kontrolle des Kältekreises. Dieser ist ein geschlossenes System, das die vier wichtigen Bauteile der Wärmepumpe miteinander verbindet: Verdampfer, Verdichter, Verflüssiger und Expansionsventil. «Damit alles reibungslos funktioniert, darf nirgendwo Kältemittel austreten», erläutert Johan Meier Fernandez. Zuerst misst der Servicetechniker an verschiedenen Punkten die Temperatur und den Druck des Systems. Dazu benutzt er spezielle Sensoren und ein Tablet. Danach greift er zu einem Gasmessgerät, das auf Kältemittel geeicht ist und allfällige Lecks anzeigen würde. «Alles bestens – nun kontrollieren wir noch die Abtauung», sagt der Servicetechniker. Auch diese Kontrolle besteht die Maschine einwandfrei.  

Präzise und freundlich

Nun macht sich Johan Meier Fernandez mit einem Industriestaubsauger an die Reinigung der Wärmepumpe. Besonders sorgfältig reinigt er den Kondenswasserablauf. Denn wenn dieser verstopft ist, kann das Kondenswasser seitlich aus der Maschine drücken. Zum Schluss montiert der Servicetechniker alle Verschalungen. Im Heizraum kontrolliert er das Funktionieren der gesamten Anlage und nimmt ein paar Optimierungen vor. Mit Ulrich Wyrsch bespricht er die ausgeführten Arbeiten und packt sein Werkzeug zusammen. Der Bauherr ist zufrieden: «Wir haben diese Heizung jetzt seit 12 Jahren in Betrieb und hatten noch nie ein Problem damit. Es ist uns lieber, wenn die Wärmepumpe regelmässig kontrolliert wird, dann können wir uns darauf verlassen.»

Nach der Mittagspause fahren Johan Meier Fernandez und Adrian Widmer zur nächsten Kundin, um eine innen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe AEROTOP S zu warten. Viele Arbeitsschritte vom Morgen wiederholen sich, so etwa die Dichtigkeits- und Temperaturkontrolle oder das Prüfen der Abtauung. Der Regen ist hier, im grosszügigen Technikraum kein Problem. Doch während der Servicetechniker am Morgen konzentriert  durcharbeiten konnte, wird er nun immer öfter vom Klingeln seines Telefons unterbrochen. Immer wieder gibt Johan Meier Fernandez Auskünfte, vereinbart Termine und führt danach die unterbrochene Arbeit an der Wärmepumpe weiter. 

Ein spannender Beruf

«Das gehört alles dazu. Für diesen Beruf muss man ein Stück weit gemacht sein», kommentiert Adrian Widmer. Er kümmert sich um die Reinigung der Ansauggitter und befreit auch den Luftschacht von Blättern, Schmutz und Fichtennadeln.  Danach besprechen die beiden Spezialisten mit der Kundin die ausgeführten Arbeiten und verabschieden sich. Die Arbeit sei sehr abwechslungsreich, sagt Johan Meier Fernandez: «Auf dem Papier sind die Wärmepumpen alle gleich. Doch jede Installation ist anders, jede Kundin und jeder Kunde hat ein anderes Gebäude und andere Fragen. Das macht den Job sehr spannend, denn kein Tag ist wie der nächste.»