Vergangenheit und Gegenwart aufs charmanteste vereint

Das «Hinder Loch» in Ruswil LU wirkt wie eine besonders charmante Dependance des Freilichtmuseums Ballenberg. Das rund 250-jährige Bauernhaus wurde in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege sorgfältig restauriert. So gelang eine energetische Ertüchtigung, welche das Erscheinungsbild bewahrt und den Wohnkomfort auf ein zeitgemässes Niveau hebt. Auf drei Gebäudeseiten wurde die originale Aussenfassade belassen, die Wände wurden innen aufgedämmt. Zudem wurden sämtliche Fenster durch neue Holzfenster ersetzt und das gesamte Dach neu gedämmt.

Bauherr Benno Geisseler, Geschäftsführer einer Elektroinstallationsfirma, und seine Frau Irene legten grossen Wert darauf, möglichst viel der alten Bausubstanz zu bewahren. Deshalb wurden die Beleuchtungssteuerung und weitere Funktionen mit dem Bussystem KNX umgesetzt. Statt jede Leuchte mit einzelnen Tastern zu schalten, können per Knopfdruck ganze Lichtszenerien aufgerufen werden. Beim Verlassen des Hauses reicht ein Druck auf den «Alles-Aus»-Taster, um alle Geräte und Leuchten abzuschalten. Und mittels Netzfreischaltung werden abends alle elektrischen Verbraucher vollständig vom Stromnetz getrennt, was einen ungestörten Schlaf ermöglicht.

Modernste Technik

Wichtig war der Bauherrschaft auch ein behagliches Raumklima. Der bestehende Kachelofen für das Wohnzimmer sowie der Holzherd in der Küche konnten diesen Anspruch kaum einlösen. Deshalb wurden die bestehenden Geschossdecken mit einer Niedrigtemperatur-Bodenheizung ausgerüstet. Als Wärmeerzeuger kommt eine aussen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe ELCO AEROTOP® SG von ELCO zum Einsatz. Die Maschine wurde wenige Meter neben dem Haus aufgestellt, wo sich auch der Hühnerstall befindet. So kann das Erscheinungsbild des schönen Hauses bewahrt und eine zuverlässige Wärmeerzeugung garantiert werden.

Die Technikzentrale befindet sich im Kellerraum. Hier stehen der Pufferspeicher für Heizung (Volumen 400 Liter) und der Warmwasserspeicher (Volumen 400 Liter). Mit einer PV-Anlage auf dem Dach des Tenns kann eigener Solarstrom für den Betrieb der Wärmepumpe erzeugt werden. Mit überschüssigem Solarstrom wird der Elektroheizeinsatz im Warmwasserspeicher gespeist. So kann die Überproduktion im besten Sinne «verheizt» werden. Die Anlage soll in Zukunft mit einem Batteriespeicher komplettiert werden. Moderner geht es nicht – auch nicht in Ballenberg.