Kraftprotz im Keller

Die Baugenossenschaft Pro Domo in Bern hat die Heizung ihrer Siedlung an der Winkelriedstrasse saniert. Anstelle zwei alter Kessel stemmt nun ein einziger Elco-Gasbrennwertkessel vom Typ Trigon XXL EVO 800 die Wärmeerzeugung.

 

Die Wohnbaugenossenschaft Pro Domo in Bern wurde 1946 gegründet. Sie besitzt acht Siedlungen aus verschiedenen Bauepochen mit insgesamt 345 Wohneinheiten. Die 1958 erbaute Siedlung Winkelriedstrasse umfasst zwei Scheibenhochhäuser mit total 100 Wohnungen. «Einige wenige Mieter, die bei der Eröffnung einzogen, wohnen noch heute in der Siedlung», sagt Heinz Bühlmann von Pro Domo. Seit etlichen Jahren ist er Gebäudeverantwortlicher und kennt damit die Bauten, und ihre Technik in- und auswendig. Weil die Pro Domo wie andere gemeinnützigen Baugenossenschaften keine Renditemiete, sondern nur eine Kostenmiete berechnet, ist ein sorgfältiger Gebäudeunterhalt besonders wichtig. «Wir schauen zu unseren Siedlungen und lassen nichts verlottern. Auch hier haben wir im Lauf der Jahre die Gebäudehülle inklusive Flachdächern saniert, die Fenster ersetzt sowie Küchen und Bäder erneuert», berichtet Bühlmann. 

 
 

Etappenweise Sanierung

Die Wärmeerzeugung wurde letztmals 2003 saniert. Damals installierte man in der Technikzentrale je ein Ölkessel (ca. 700 kW Leistung) und ein Gaskessel (ca. 500 kW Leistung). Mit einer Solarthermieanlage auf dem Flachdach konnten Heizung und Warmwasseraufbereitung zusätzlich unterstützt werden. 2020 mussten die Kollektoren aus Altersgründen ersetzt werden. Die Sanare Heizungs AG (Brügg BE) installierte eine neue, 140 Quadratmeter grosse Anlage. Im Zug dieser Arbeiten wurden auch die Heizungspumpen und die Steuerung erneuert. Die beiden Wärmeerzeuger blieben vorerst noch im Dienst. «Wir merkten jedoch, dass vermehrt Reparaturen nötig waren. Deshalb liessen wir unser Planungsbüro schon einmal eruieren, wie die Sanierung anzugehen wäre», berichtet Heinz Bühlmann. Die Planer entschieden, dass ein Ersatz der beiden alten Kessel mit einem neuen Gasbrennwertkessel die beste Option war.

2021 zeigte sich beim Gaskessel ein Leck, die Pläne kamen aus der Schublade und auf den Tisch. Bei der Submission erhielt die Sanare Heizungs AG den Zuschlag, weil sie nicht nur ein gutes Angebot einreichte, sondern mit der Anlage auch schon vertraut war. «Die Situation war insofern praktisch, dass wir nur die alten Kessel demontieren, den neuen Kessel einbringen und ein neues Expansionsgefäss montieren mussten. Der Rest der Installationen war ja schon à jour», berichtet Arkent Isa, Mitinhaber und zuständiger Projektleiter bei der Sanare Heizungs AG. Mit dieser speziellen Anlage sei er besonders gut vertraut: «Als Lehrling, damals noch bei einer anderen Firma, half ich bei der Installation der Vorgängeranlage.»

 

Kräftiger Ersatz

Als Wärmeerzeuger wurde ein Gasbrennwertkessel TRIGON XXL EVO 800 von ELCO gewählt. Dieser Kessel ist nach dem Cremeschnitten-Prinzip aufgebaut: Unterhalb des oben liegenden Brenners sind drei grosse Wärmetauscher montiert. Die Verbrennung läuft effizient und sauber ab, der Ausstoss von Stickoxiden (NOx) beträgt 22 Milligramm pro Kilowattstunde. «Für die Sanierung fossiler Heizungen ist dieses Modell perfekt. Der Kessel ist sehr kompakt aufgebaut und bringt eine enorme Leistung auf kleinem Raum», sagt Albano Carballido, zuständiger Verkaufsberater bei ELCO.

Um den 1,3 Tonnen schweren Kessel über mehrere Treppen und durch eher enge Gänge an den Aufstellort zu bringen, war viel Muskelkraft gefragt. «Wir haben den Kessel mehr oder weniger zerlegt, alle Teile zu zweit oder zu dritt in die Zentrale getragen und dort wieder zusammengesetzt», berichtet Arkent Isa. Einmal vor Ort, sei die Arbeit dann leicht gefallen: «Wir sehen selten eine Zentrale, die so geräumig ist. Der alte Gaskessel war ja schon demontiert, von daher hatten wir genügend Platz für die Montage.» Die heisse Phase kam im September 2021: Innerhalb von nur zwei Tagen musste der alte Ölkessel demontiert, der neue Gaskessel in Betrieb genommen und das ganze System einreguliert werden. «Das war schon eher sportlich, aber wir haben es geschafft», freut sich Arkent Isa. Und Heinz Bühlmann bestätigt: «Unsere Mieter waren zufrieden, wie gut alles geklappt hat. Eine Sanierung unter Betrieb ist kein Kinderspiel, von daher lief es super.» 

 
 

Warme Wohnungen

Von der Heizzentrale aus wird das kleinere Scheibenhochhaus mit einer Fernleitung erschlossen. Die Warmwasseraufbereitung ist mit dezentralen Boilern, jeweils einer pro Haus, gelöst. Während die Heizungssanierung an der Winkelriedstrasse erledigt ist, beschäftigen sich Heinz Bühlmann und seine Vorstandskollegen bereits mit den nächsten Projekten. Denn auch in den Siedlungen Bürenstrasse und Ostermundigenstrasse steht ein Generationenwechsel bei der Wärmeerzeugung an. Heinz Bühlmann schliesst die Tür zur Heizzentrale an der Winkelriedstrasse und sagt: «Mit diesem Projekt sind wir zufrieden. Und wir sind überzeugt, dass unsere Mieterinnen und Mieter nun auch die nächsten zwanzig Jahre warme Wohnungen haben.» 

 
 

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