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In vielen älteren Gebäuden ist die Warmwasseraufbereitung direkt mit der Öl- oder Gasheizung gekoppelt. Das sorgt für einen hohen Energiebezug und CO2-Ausstoss. Wir stellen drei effiziente Alternativen vor.
Die Heizung bildet in der Regel eine Zwangsgemeinschaft mit dem Warmwasser: Damit warmes Wasser produziert werden kann, muss auch der Wärmeerzeuger laufen. Fossile Heizkessel müssen deshalb Öl oder Gas bei hohen Temperaturen verbrennen, um «nur» 60 Grad Celsius warmes Wasser zu erzeugen. Zum Glück gibt es gleich drei interessante Alternativen für die Warmwasseraufbereitung: Die Solarthermie, den Wärmepumpenboiler und die Frischwasserstation.
Die Solarthermie ist seit den 1980er Jahren etabliert. Das Prinzip ist einfach: Spezielle Kollektoren übertragen die Wärme der Sonnenstrahlung auf ein Gemisch aus Wasser und Glykol (Frostschutzmittel). Das von der Sonne erwärmte Gemisch wird mit einer Leitung zum Heizraum geführt, wo es für die Warmwasseraufbereitung, die Heizungsunterstützung oder beides genutzt werden kann. Dank der Vorerwärmung des Warmwassers muss die Heizung weniger Leistung aufwenden oder kann im Sommer ganz ausgeschaltet werden. Auch die Heizungsunterstützung während der Übergangszeit und im Winter ist ein Gewinn. Die Effizienz einer Solarthermie-Anlage hängt von der Grösse des Gebäudes und dessen Nutzung ab: Je mehr Personen das Gebäude nutzen, desto rentabler ist die Solarthermieanlage.
Eine zweite Alternative zur fossilen Warmwasser-Produktion ist ein Wärmepumpenboiler. Er kombiniert einen konventionellen Warmwasserspeicher (Boiler) mit einer Kleinstwärmepumpe. Diese entzieht der Umgebungsluft einen Teil ihrer Wärme. Mit Hilfe von elektrischem Strom wird dieser Wärmegewinn vergrössert. So kann das Warmwasser mit einem Bruchteil der vorher notwendigen Energie erwärmt werden. Im Vergleich zu einem alten Elektroboiler beträgt der Stromverbrauch des Wärmepumpenboilers lediglich ein Drittel.
Besonders interessant ist die Technologie bei älteren Gebäuden, die mit Etagen- oder Wohnungsboilern ausgerüstet sind. Hier kann die bestehende Rohrinstallation beibehalten werden. Als Aufstellungsort für den Wärmepumpenboiler hat sich die Waschküche bewährt. Denn das Gerät entfeuchtet automatisch die Umgebungsluft. Falls das Raumvolumen zu gering ist, kann das Gerät die notwendige Luft auch via Kanal aus einem anderen Raum beziehen.
Als dritte Variante kommt eine Frischwasserstation in Frage. Sie erwärmt das Wasser mit Hilfe eines Plattenwärmetauschers. In diesem kompakten Bauteil sind zahlreiche flache Platten untergebracht, die abwechslungsweise von warmem und kaltem Wasser durchströmt werden. Das ergibt eine sehr grosse Fläche für den raschen und effizienten Wärmeaustausch. Das warme Wasser stammt aus dem Heizungsspeicher und strömt auch wieder in diesen zurück. Das kalte (oder eben frische) Wasser wird direkt aus der Trinkwasserinstallation bezogen. Frischwasserstationen funktionieren nach dem Prinzip «so viel wie nötig, genau wenn nötig». Das Warmwasser wird also exakt dann produziert, wenn jemand den Wasserhahn oder die Dusche aufdreht.
Deshalb muss das Warmwasser nicht in einem Speicher vorrätig gehalten werden. Frischwasserstationen sind damit ideal für Gebäude, die zuweilen wochenlang leer stehen, wie etwa Ferien- oder Zweitwohnungen. Dank der Warmwasserproduktion «on demand» können hier Hygiene- und Legionellenprobleme minimiert werden. Damit die Frischwasserstation einwandfrei funktioniert, muss der Heizungsspeicher grosszügig dimensioniert werden. So kann er sowohl die Anforderungen seitens Heizung wie auch Warmwasserproduktion erfüllen.
Welche der drei Varianten am besten geeignet ist, hängt vom Gebäude, seinem Zustand und seiner Belegung und Nutzung ab. Die optimale Lösung findet man im Gespräch mit dem Heizungsinstallateur des Vertrauens. Dieser kann auch gleich prüfen, ob alle Warmwasserleitungen ausreichend gedämmt sind und allfällige Schwachstellen beheben. Zu bedenken ist, dass nicht nur die Produktion, sondern auch der Bezug von Warmwasser viel Energiesparpotenzial bietet. Durchflussbegrenzer für Wasserhahnen und Brausen oder Duschen statt Baden sind bewährte Tipps. Denn Warmwasser sparen, heisst immer auch Energie sparen.
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