Alle wollen die Heizung sanieren – und wo bleibe ich?

Die immer noch langen Wartezeiten für die Heizungssanierung können gut genutzt werden. Denn zu den «Hausaufgaben» vor dem Startschuss gehören vielfältige Abklärungen bezüglich Gebäudezustands, den eigenen Bedürfnissen sowie der technischen und finanziellen Möglichkeiten.

 

Seit Frühling 2021 erlebt die Heizungsbranche den grössten Boom der letzten 20 bis 30 Jahre, kann aber die Nachfrage nur teilweise abdecken. Das ist für viele Kundinnen und Kunden frustrierend. Denn gerade wenn die Heizöl- oder Gasrechnung empfindlich hoch ausfällt, wäre eine zügige Sanierung umso willkommener. Doch «schnell» sanieren könne man ohnehin nicht, meint Marcel Truninger, Mitglied der Geschäftsleitung von Elco: «Sogar bei zügiger Planung dauert ein Sanierungsprojekt heute mindestens neun bis zwölf Monate.» 

 
 

Grundlagen schaffen

Zuerst sollten der Zustand des Gebäudes und die konkreten technischen Möglichkeiten für eine neue Heizung geprüft werden. Danach braucht es einen Lärmschutznachweis für die Wärmepumpe und allenfalls eine Bohrbewilligung für die Erdsonde. Um den energetischen Zustand des Gebäudes abzuklären, gibt es verschiedene Wege. Wenn der Gebäudezustand bereits hinreichend bekannt ist oder der Fokus ohnehin nur auf der Heizungssanierung liegt, liefert die Impulsberatung «erneuerbar heizen» wertvolle und kostengünstige Inputs.

Wer es genauer wissen will, bestellt einen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK). Dieser ist teurer, dafür gibt er genaue Auskunft über den Zustand der Heizung und die Gebäudehülle (Fenster, Fassaden, Dach). Die Variante GEAK plus, welche für eine Heizungssanierung empfohlen wird, umfasst zudem einen ausführlichen Bericht. In den meisten Kantonen wird der GEAK oder GEAK plus mit Fördergeldern unterstützt. 

 

Bedürfnisse formulieren

Als nächstes sollte man sich mit seinen eigenen Bedürfnissen bezüglich Heizungssanierung auseinandersetzen. Soll die Liegenschaft langfristig gehalten oder weiterverkauft werden? Steht eine Vermietung zur Diskussion? Bleibt es bei der bisherigen Nutzfläche, oder sind allenfalls Erweiterung, Aufstockung oder der Einbau einer Einliegerwohnung ein Thema? Und nicht zuletzt: Handelt es sich um ein Objekt, das man innerhalb der Familie weitergeben möchte und das deshalb etwas mehr Aufmerksamkeit oder Investitionen verdient?

Wie bei jederen grösseren Arbeit am Haus sollte auch bei einer Heizungssanierung die finanzielle Seite früh und sorgfältig abgeklärt werden. In den meisten Kantonen gibt es attraktive Förderbeiträge. Neben Eigenmitteln wie Rücklagen (Einfamilienhaus) respektive Erneuerungsfonds (Stockwerkeigentum) kommt unter Umständen auch Fremdkapital in Frage, zum Beispiel eine spezielle «Energiehypothek». Allenfalls ist auch eine Aufstockung der bestehenden Hypothek oder ein Baukredit möglich. 

 

Offerten einholen

Für eine Offerte sollte man mindestens zwei, höchstens aber drei Installateure anfragen. So ist ein einigermassen realistischer Vergleich möglich. Neben der eigentlichen Heizungssanierung sollte auch der bauliche Zusatzaufwand sauber abgeklärt und offeriert werden. Dazu gehören beispielsweise Türverbreiterungen, neue Schächte oder Durchbrüche, der Grabenbau für Leitungen oder Gipser- und Malerarbeiten.

Wenn alle Punkte abgeklärt sind und der Auftrag erteilt wurde, kann es vorwärts gehen. Die Lieferkettenprobleme, welche Sanierungen während den Corona-Jahren empfindlich verzögerten, sind glücklicherweise behoben. Heute können fast alle Wärmepumpen und anderen Komponenten wieder ab Lager geliefert werden. Die Installationsphase sei bei einer Heizungssanierung relativ kurz, meint Marcel Truninger: «Die Vorbereitungs- und Planungsphase benötigt erfahrungsgemäss am meisten Zeit. Doch ab dem Moment der Bestellung kann man loslegen und hat danach für 15 bis 20 Jahre eine gute Lösung»

 
 

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